Fürst Natas hat nun ein neues, professionelles Cover bekommen:
Das war eine Gelegenheit für 5$ bei
"jimmygibbs auf fiverr".
Allmählich verliere ich vollständig den Glauben an Bücher und Wissenschaft. Dass ich zwangsläufig in Schwierigkeiten gerate, wenn ich das tue, was in Kommunikationsbüchern steht, das habe ich schon vor Jahrzehnten bemerkt. Es macht einfach keinen Sinn, einem bösartigen Menschen, der mir absichtlich schadet, freundliche Gesinnung zu unterstellen. Nicht mal aus taktischen Gründen. Der hält mich dann ja für völlig bekloppt. Auch Aussprachen sind der letzte Scheiß, die alles noch viel schlimmer machen. Wenn man sich mit jemandem nicht perfekt versteht, so als sei man eine Seele in zwei Körpern, das ist ja noch nicht schlimm, sondern eher natürlich. Aber wenn man dem anderen eine Aussprache auf Auge drückt, das ist eine üble Sache, die der andere nie verzeihen wird.
Und ab sofort schmeiße ich alles in die Tonne, was ich über Didaktik gelernt habe. Dieser ganze Schmus gilt doch nur unter der Voraussetzung, dass die Kursteilnehmer etwas lernen wollen. Wobei ich gar nicht mehr erwarte, dass sie fürs Leben etwas lernen wollen. Meine Kurse bereiten nur noch zielstrebig auf die Prüfung vor, nichts rechts und nichts links davon. Das habe ich aus den Kursbewertungen schon gelernt.
Wollen die Teilnehmer aber im Kurs nicht mal etwas für die Prüfung lernen, dann ist alle Didaktik nur eine Zumutung, die sie entsprechend rächen werden. Zukünftig werde ich mir bei Frontalvorträgen keinerlei schlechtes Gewissen mehr machen. Das ist doch genau das, was die Teilnehmer wollen. Ich habe das nun oft genug gehört. Sie wollen, dass die Dozentin kompetent genug ist, um stundenlang über ihr Thema zu reden. Sie wollen für ihr Geld etwas serviert bekommen und sich nichts selbst erarbeiten müssen. Ich habe einen Kurs, den habe ich schön nach den Regeln des Didaktikkurses erstellt, mit Teilnehmervorträgen, Fallstudien in der Gruppe und Wissensquiz am Ende, wo das gelernte Wissen nochmal wiederholt wird. Das Feedback war einhellig: Die Teilnehmer haben die ganze Arbeit gemacht, weil Frau Germann stinkfaul ist und vermutlich auch inkompetent. Die Fallstudien und deren Musterlösungen habe ich Faulpelz laut Teilnehmer aus einem Buch übernommen. (Stimmt nicht, die sind mein Werk, extra für diesen Kurs erstellt.) Da der Kurs sowieso nur aus sinnlosen Aktivitäten bestand, sind sie nun nicht optimal auf die Prüfung vorbereitet. (Stimmt nicht. Ich habe mit ihnen genau die Methoden und Kenntnisse geübt und vorne aufgezeichnet, die sie für die Prüfung brauchen werden. Teilweise haben sie nicht mal die Musterlösungen für die Übungen mitgeschrieben. Wenn sie statt die Übungen ernst zu nehmen, lieber die gesamten sechs Lehrbücher auswendig lernen, dann nur zu...)
Also, in Zukunft trete ich alle Didaktik in die Tonne. Meine Kursteilnehmer wollen am liebsten einen gemütlichen Tag verbringen und halt ihre Anwesenheitspflicht absitzen. (Darum kann ich ja auch die Teilnehmerliste erst am Ende herum gehen lassen. Die Leute verschwinden sonst mit oder ohne dumme Ausreden mitten am Tag.) Da sie ohnehin nicht erwarten, in einem Kurs etwas zu lernen, haben sie sich schonmal was zu Lesen oder Spielen mitgebracht. Auf die Prüfung lernen sie dann zu Hause, so wie immer. Wenn man wie ich die Leute im Kurs zum Üben und Arbeiten zwingt, macht man sich ja nur unbeliebt. Wenn ich mal Teilnehmer habe, die gerne diskutieren, arbeiten und üben, kann ich jederzeit Übungen aus dem Hut zaubern. Aber zukünftig plane ich wieder Frontalunterricht.
Ha, meine Pflanze ist ein Scherzkeks und spielt Schattenspiele. Und so habe ich einen Drachen an der Wand:

Ja, von meiner Quell-Tal-Trilogie ist gerade mal der erste Band erschienen. Trotzdem habe ich heute einen vierten Roman angefangen, der in dieser Welt spielt. Es fühlt sich gut an, zurück zu sein bei meinen Helden. Egal wie viele Schwierigkeiten sie an den Hacken haben, egal was sie falsch machen, ich liebe sie trotzdem! Das Thema dieses Bandes ist Resilienz. Momentan trägt es den Arbeitstitel "Hiob". Ähnlichkeiten mit bereits existierenden Buchhelden sind nicht zufällig. :-) Hiob hat mich schon immer sehr interessiert, nur dass ich glaube, die Geschichte wurde bisher falsch erzählt. (Ja, das kennen wir vom Aschenputtel schon.) Das Wichtige am Ende der Geschichte ist doch nicht, dass Hiob wieder neue Herden, Frauen und Kinder bekommt, sondern dass er aus dem ganzen Unglück als jemand heraus geht, der immer noch an das Gute in der Welt glaubt. Vielleicht würde er das sogar tun, wenn er nicht am Ende (mengenmäßig) alles zurück bekommt? Überhaupt: Wie frauenfeindlich ist das überhaupt? Er kriegt wieder neues Vieh, Frauen und Kinder zurück und ist so glücklich wie zuvor. Hä?
Bis der Roman zu kaufen sein wird, dauert es vermutlich noch etwas. Der Roman, den ich momentan schreibe, ist ja auch erst am zweiten Wendepunkt. Außerdem macht es wenig Sinn, Band Nr. 4 der Serie herauszubringen, bevor ich die Trilogie vollendet habe. Da stehen noch ein paar Überarbeitungssitzungen an...
Da ja Maskenbildner und Kameraleute usw. und überhaupt alle mehr Stundensatz bekommen als ich, muss ich nach wie vor alles selbst machen. Nun ist leider mein Video von mir selbst ein kleines bisschen verwackelt. Aber es gibt eine faszinierende Lösung:
Mercalli Easy. Von dem Programm gibt es eine kostenlose Demoversion, und ich habe sie eben ausprobiert. Ich sehe immer noch aus wie ich selbst, nur nicht mehr verwackelt! Faszinierend! Leider erzeugt die Demoversion ein tonloses Video mit diagonalen Strichen, ist also wirklich nur zur Demo.
Insgesamt habe ich nur drei minimal verwackelte Selfies. Dafür lohnen sich die 19,95€ für die Software noch nicht. Aber dass es so etwas gibt, finde ich cool!
Gerade erfahre ich, dass ich den gut bezahlten Schulungsauftrag doch nicht gekriegt habe. Schade! Ich hätte den warmen Geldregen gut brauchen können. Ich denke, nach zwei Jahren Selbständigkeit kann ich folgende Faustregeln aufstellen:
- Je schlechter ein Kunde bezahlt, umso mehr plant er voraus. (Bei dem am schlechtesten bezahlenden Kunden musste ich jetzt schon festlegen, wann ich bis Dezember 2015 Zeit für sie habe.) Die traumhaft gut bezahlten Aufträge kommen wenn überhaupt dann kurzfristig und überraschend. Trainingsnotfall, haha.
- Je besser der Auftrag bezahlt ist, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, ihn zu bekommen. Und zwar geht das exponentiell! Die schlecht bezahlten Jobs bekomme ich dank Überqualifizierung stets so gut wie sicher. Aber die gut bezahlten flutschen mir zu leicht aus den Händen. Da ist die Konkurrenz hoch und die anderen können besser reden als ich. Es kommt ja leider nicht darauf an, den Kunden gut zu bedienen, sondern nur darauf, den Werkvertrag zu kriegen.
So, heute mal wieder Glück gehabt. Irgendwann erwischt es mich mal wirklich irgendwo, wo ich dann nicht mehr weiter komme. Bisher ging's aber immer irgendwie. Wie ich einer Brieffreundin schrieb: "Eine erfolgreiche Reise entsteht durch die richtige Mischung aus Planung und Glück".
Heute war ich bei Kunden draußen in der Prärie. Die Hinfahrt klappte gut. Ich war eine halbe Stunde früher gefahren, was gut hin haute, da die S-Bahn Verspätung hatte. Die Tür, durch die ich hätte aussteigen müssen, funktionierte nicht, aber auch dieses Hindernis nahm ich. Es gibt ja noch andere Türen.
Für die Rückfahrt verkündete mir die Anzeige, dass erst in 66 Minuten wieder eine S-Bahn fahre. Da ich nicht zu den geduldigen Menschen gehöre - insbesondere wenn meine Reiselektüre sich bereits als Schrott herausgestellt hat - trottete ich zur Bushhaltestelle. Dort holte mich 15 Minuten später ein Bus, der zum nächsten größeren (Bus)Bahnhof fuhr. Dort wollte ich dann umsteigen in einen anderen Bus. Während ich noch auf diesen wartete, verkündete eine Ansage einen Regionalexpress nach Hause auf Gleis krk. Es stellte sich heraus, dass "krk" ein Platzhalter für die Zahl 5 war. Hurra, es existieren noch Züge! So war ich flugs zu Hause.
Das Interessante ist immer wieder: So lange alles glatt geht, brüten alle Reisenden schweigend vor sich hin und beäugen einander misstrauisch bis höhnisch. Geht aber etwas schief, dann werden sie plötzlich lebendig und sprechen miteinander. Plötzlich haben die Humor und helfen einander! Faszinierend.
Gerade habe ich einen Film gesehen, der mich sehr beeindruckt hat: "forgotten silver - Kein Oscar für Mr. McKenzie". Es geht um einen Neuseeländer namens Colin McKenzie. Ich würde sein Leben zusammenfassen mit "Das ist ein wahrer Künstler". Mal sehen, ob ich alles noch zusammen bekomme:
- Er filmte den ersten Flug eines Flugzeugs. Nein, nicht die Brüder Wright, sondern ein Bauer aus der Nachbarschaft legte einen mehrere hundert Meter weiten Flug hin. Ich hab's gesehen! Das war 1903. Als Beweis war eine Zeitung mitgefilmt. Leute, schreibt mal schnell die Fluggeschichte um...
- Er fand heraus, wie man Ton und Bild zusammen aufnehmen kann. Mit dieser neuen Technik drehte er einen Kriegsfilm. Allerdings sprachen die japanischen Schauspieler Japanisch. Der Film floppte darum im Kino.
- Mit Hilfe einer seltenen, nur auf Tahiti vorkommenden Beerenart konnte er schon sehr früh Farbfilme drehen. Die ersten Szenen: eine bunte Blüte, dann schwenkt die Kamera und zeigt badende tahitianische Mädchen. Leider kamen er und sein Bruder wegen dieser unsittlichen Aufnahmen ein halbes Jahr ins Gefängnis mit Zwangsarbeit. Die Geschworenen mussten, zur besseren Meinungsbildung, den Skandalfilm natürlich mehrfach ansehen. Ist klar.
- Er entwickelte eine tragbare Kofferkamera, eine "versteckte Kamera", mit der er Streiche eines Clowns aufnahm, die dieser unschuldigen Passanten spielte. Die erste "Verstehen Sie Spaß?"- Serie stammt aus Neuseeland! Sie brachte auch richtig viel Geld ein. In jeder Stadt drehten sie neu und führten das Ergebnis im Rathaus auf. Jeder wollte sehen, wie sein Nachbar eine Torte ins Gesicht bekam. In einer Folge erwischte der Clown leider den Vizepräsidenten und wurde daraufhin von der Polizei fast zu Brei geschlagen. Als er wieder aufstand, schlug man ihm nochmal auf den Kopf. Polizeigewalt vor laufender Kamera! Nicht gestellt!
- Drei Jahre lang baute McKenzie im neuseeländischen Urwald mit eigenen Händen die Kulissen für seinen mehrstündigen Spielfilm "Salome": eine biblische Stadt mit Tempel und Kerker und Straßen und Häusern. In ihrer letzten Szene des Films brach die Hauptdarstellerin, seine schwangere Frau, zusammen und starb. Sein Bruder, der in den ersten Szenen noch eine Hauptrolle gespielt hatte, war inzwischen im ersten Weltkrieg gefallen. Er hat für diesen Film wirklich alles gegeben!
- Seinen letzten Film drehte McKenzie in Spanien, als Kriegsberichtserstatter im Bürgerkrieg. In der allerletzten Szene spielt er eine Hauptrolle: In der Schlacht von Malaga wird ein Soldat angeschossen und liegt schreiend am Boden. McKenzie legt die Kamera zu Boden und sie läuft weiter, während er versucht, den Soldaten zu retten. So filmt er seinen eigenen Tod.
Puh, ganz schön viel Stoff! Und ein Film darüber, was es bedeutet, für die Kunst zu leben!
Schon lange nicht mehr so gelacht:
Minus IQ video
Die Anti-Intelligenz-Pille. Ach, wenn ich auch so schön ernsthaft solche ironischen Dinge sagen könnte... Ich müsste dabei grinsen!
Na, wer sagt's denn? Schimpfen hilft. :-) Gut, die Konkretisierung meines Lebenslaufs hat sicher auch ein wenig mit beigetragen dazu, dass ich nun Premium Trainer bin. *grins* Ich hoffe, nun genehmigen sie mir auch noch meinen Kurs.
Man fasst es nicht. Nun habe ich also alles im Kasten und drücke aufs Knöpchen, um den Kurs online zu setzen. Und es passiert... Uarg! Bevor der Kurs online geht, muss er erst qualitätsgesichert und genehmigt werden. OK, dann sollen sie das halt machen. Aber bevor sie überhaupt erst mit der Prüfung beginnen, muss das Finanzielle geklärt werden. Wenn ich nämlich kostenpflichtige Kurse anbieten will, muss ich erst als Premium Trainer akkreditiert werden. Mein tabellarischer Lebenslauf wurde binnen weniger Stunden abgelehnt. Er sollte aus ganzen Sätzen bestehen. Okeeeey. Und erneut abgelehnt. Mangel an meiner Qualifikation wurde geäußert. Mit welchem Recht gebe ich eigentlich einen Kreativitätskurs? Grummel! Weil ich kreativ BIN! Jeden Tag erschaffe ich Neues, ihr Sumpfschildkröten! Mal sehen, was sie mit meiner dritten Lebenslaufversion anstellen. Das wäre nun wirklich die Krönung des Ganzen, wenn ich das Ergebnis von... *zählt*... 70 Arbeitsstunden kostenlos anbieten müsste, weil irgendein XYZ mir die Kompetenz abspricht. Die werden sich noch wundern, wie kreativ ich Beschimpfungen generieren kann! Aber guuuut. Aller guten Dinge sind drei, möge Lebenslauf Nr. 3 das Rennen machen.
Super. Unsere neue Mitbewohnerin von unten lässt sich nichts gefallen. Das ist ganz toll, da haben wir alle was davon. Seit ein oder zwei Stunden geht das hier hin und her. Mal knallt es oben, mal knallt es unten mit der Tür. Natürlich muss jede von den beiden das letzte Wort haben. Es gibt unbedingt nichts Wichtigeres im Leben! Und natürlich werden so Konflikte endgültig geklärt.
Ich denke, so lange solche Dinge passieren, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn sie sich im Großen wiederspiegeln und Völker sich gegenseitig abschlachten. Mal schießen die einen, mal die anderen. Und wer nicht zurück schießt, hat per Definition verloren...
Ach, übrigens fragte ich inzwischen den Autor von wegen den Abschiedsbriefen, siehe unten. Meine Neugier ließ mir keine Ruhe. Er behauptete jedoch, er habe diese Prosa selbst verfasst. (Nix Plagiat.) Nun ja, das menschliche Gehirn ist wohl nicht sonderlich kreativ und Abschiedsbriefe sehen vermutlich alle gleich aus...
Da mir die Hörbücher ausgegangen waren, habe ich mich bei der Online-Ausleihe der Stadtbücherei bedient. Diese moderne virtuelle Bibliothek ist natürlich eher auf jüngere Leserinnen ausgerichtet. Nach einigem Knatsch mit der Suchfunktion gab ich "Märchen" ein in der Gewissheit, damit endlich etwas zu finden. Und tatsächlich: Ich fand einen Jugend-Thriller und ein Hörbuch mit den schönsten Prinzessinnenmärchen.
Die Märchen haben mich aber total schockiert. Erstens sind sie brutaler als ich sie in Erinnerung hatte. Mir waren nur die schönen Szenen so richtig im Gedächtnis geblieben, die anderen gingen wohl den Weg der Verdrängung. Ansonsten waren sie aber Wort für Wort noch genauso wie damals auf Schallplatte, als ich auf dem Boden saß und Murmeln auf dem Teppichmuster anordnete. Was mich jetzt beim Neuhören schrecklich schockierte war, mit welcher fröhlichen Stimme da die übelsten Brutalitäten vorgelesen werden. Erzähler, seid ihr denn bekloppt? Wollt ihr, dass die Kinder genauso bekloppt werden wie ihr? Warum bringt ihr ihnen bei, dass es Teil einer fröhlichen Happy End Party ist, wenn die böse Königin in rotglühenden Eisenschuhen "zu Tode tanzt"? Und wieso habe nur ich gejammert, als der kleinen Meerjungfrau die Zunge herausschnitten wurde - so völlig nebenbei in einem unbetonten Halbsatz??
Ich glaube ja, dass wir als Kind den Umgang mit Gefühlen erst lernen. Und ist es das, was Kinder lernen sollen? Dann bin ich froh, dass ich unter Tieren aufgewachsen bin. Die haben mehr Herz als so ein dauerfröhlicher Märchenerzähler. Uarg, ist das gruselig!
Oh, böser Zufall. Ausgerechnet jetzt muss ich mit der Tussi auch noch zusammenarbeiten. Das Leben ist fies und gemein. Hätte das nicht früher passieren können, solange ich noch ahnungslos war???
So, nun habe ich mir die Artikel besorgt und den Zeitverlauf des Ideenklaus rekonstruiert: Diese XYZ (Zensur) hat meine Idee schon 2010 gestohlen, bevor sie meine Stelle inne hatte. Keine Ahnung, wie sie das gemacht hat. Ich hatte zwar erste Forschungsergebnisse dazu veröffentlicht, aber sie hat zusätzlich auch unveröffentlichte Ideen verarbeitet, die ich nur in meinem vertraulichen Forschungsantrag beschrieben hatte. Gab es da ein Datenleck??
Sie hat zuerst allein etwas dazu veröffentlicht und dann ganz schnell Partner gefunden, die mit ihr gemeinsam zu diesem Thema weiterarbeiten. Das übliche Einfangen und Zähmen von Leuten mit neuen guten Ideen halt. Schließlich nahm sie meine Idee und kombinierte sie mit den Arbeiten meines Vorgängers, also ihres Vorvorgängers. Mit dem Unterschied, dass sie ihn als Literaturreferenz nennt, mich aber nirgends. Ideendiebe nennen niemals ihre Quelle, nicht mal als Zitat. Dabei hat sie meine Idee nicht mal umbenannt, die Methode trägt immer noch denselben Namen. Uarg!!
Jetzt verstehe ich auch, warum diese Frau so seltsam zu mir war, als ich sie diesen Frühling auf einer Konferenz traf. Sie meinte: "Sie hätte ich nicht auf einer Konferenz erwartet!" Damit meinte sie wohl: "Ich dachte, von Ihnen kann ich ruhig Ideen stehlen, weil Sie ja sowieso die Forschung verlassen mussten." Uarg! Seinerzeits hatten die Gutachter meinen Forschungsantrag noch beurteilt mit: "Prima Idee, aber machen Sie noch ein paar kleine Änderungen am Antrag und reichen Sie neu ein." Das machte für mich aber erstmal keinen Sinn mehr. Da es ein Jahr dauert, bis man Geld beantragt und dann auch bekommt, musste ich erstmal mein Geld anders verdienen. Für die Neueinreichung des Antrags fehlte mir dann auch ein Forschungsinstitut, das mich dann beherbergt. Freiberufliche Grundlagenforschung wird ja nicht gefördert.
Inzwischen hat es sich also erledigt. Ich kann für diese Forschung keine Förderung mehr bekommen. Sie hat zwar die Methode nicht empirisch evaluiert, aber das was ich machen wollte, ist jetzt trotzdem nicht mehr innovativ genug. Es würde so aussehen als hätte ich die Idee bei ihr gestohlen, da ich sie ja noch nicht veröffentlicht hatte.
Hm, wünsche ich ihr auch Warzen irgendwo hin oder denke ich mir etwas Neues aus? *grummel*
Allmählich frage ich mich, ob es überhaupt noch Menschen gibt, die neue Ideen haben. Außer mir. Es wird so viel geklaut!
Hier habe ich eine umfangreiche Linkliste zu Netzliteratur gefunden. Leider von 2009, aber die meisten verlinkten Seiten gibt es noch. Bin gerade am Schmökern.