Leute, wie die Zeit vergeht! Die Kisten habe ich inzwischen ausgemistet und bin auch sonst voran gekommen. Ich tue ja nichts anderes mehr als Arbeiten und Vorankommen! Aber am Ende des Tunnels schimmert Licht. (Nein, nicht der sprichwörtliche entgegen kommende Zug!)
Ich habe die letzten Wochen mal wieder festgestellt, dass es Texte oder Schreibarbeiten gibt, an denen muss man mehrere Stunden am Stück sitzen oder es gleich bleiben lassen. Andere Aufgaben kann man auch halbstundenweise zwischendurch erledigen. Ist einfach so.
Meine Aufräumarbeiten gehen weiter. Ich habe beim Umzug noch ein halbes Dutzend Kisten mit Papierkram entdeckt, die ich aus Zeitgründen vor dem Umzug nicht mehr ausmisten konnte. Das tue ich jetzt. Meine alten Romanentwürfe, erste Kapitel, Gedichte, Märchen und Lieder dienen seit Tagen als Frühstücks- und Abendessen-Lektüre. Dabei habe ich sowohl längst vergessene Schätze entdeckt als auch Kinderkram, aus dem ich längst herausgewachsen bin. Insbesondere die Liebesromane sind peinlich. (Fragt nicht!) Von dem Meisten kann ich mich ohne Reue trennen, wenn auch nicht schmerzlos. Immerhin hat mir dieses Gekritzel mal viel bedeutet. Manche alte Idee hebe ich auf, weil ich denke, daraus sollte man noch etwas machen. Und Manches wird zum Tagebuch verfrachtet, weil die Texte meinen Gemütszustand von 1995 dokumentieren, aber keine Kunst darstellen. Viele Themen interessieren mich nicht mehr, damals brennende Fragen habe ich längst beantwortet. Viele Notizen sind einfach dadurch nutzlos geworden, dass ich den Roman dazu schon längst geschrieben habe. Auch schön. :-)
Zusammengefasst: Es ist eine wahnsinnig intensive Erfahrung, sich selbst auf diese Weise neu zu begegnen. Wie ich mich in den letzten zehn Jahren verändert habe, wird so ganz deutlich. Den richtigen Weg suche ich zwischen Loslassen und Bewahren.
Und jetzt noch ein Beispiel von etwas, das ich mit breitem Schmunzeln wiederentdeckt habe. Stilistisch ist es noch sehr unausgereift, aber trotzdem witzig:
Träume sind wie Schnupfen
Sie kommen und gehen.
Man bekommt sie oft von anderen,
manchmal aus heiterem Himmel.
Nach dem Fieber vergehen sie,
man wünscht, man habe sie nie gehabt.
Aber der Mensch
bleibt anfällig
für diese Krankheit
und möchte manchmal,
von ihr geschwächt
aus dem Alltag gerissen
in seinem Bett zu liegen
und sich ihnen hinzugeben,
den Fieberträumen.
Muna Germann
19. Mai 1999
Ein langes Wochenende und drumherum harte Arbeit... So langsam bekomme ich sowohl die Arbeitsmenge als auch die Überarbeitung in den Griff. Und habe begonnen, einen neuen Märchenroman zu schreiben, zur Entspannung. Die Idee ist schon uralt, aber jetzt habe ich erst die richtige Handlung für meine Botschaft gefunden. Die ersten fünf Kapitel stehen schon.
Mit den beiden Fachbüchern komme ich auch voran, wenn auch extrem langsam. Bei dem einen überarbeite ich gerade alle Abbildungen. Immerhin ist diese Aufgabe derart langweilig, dass man nebenbei Musik und sogar Hörbücher hören kann. Gestern Abend gab es Weisheiten von Paul Coelho. Naja, die Begeisterung des Klappentexts konnte ich nicht teilen. Überhaupt leide ich seit Monaten an Leseüberdruss. Es wiederholt sich alles. Ich lerne fast nichts Neues mehr, außer aus ganz spezialisierter Fachliteratur. Ich überlege ernsthaft, das allabendliche Lesen ganz aufzugeben und stattdessen lieber Sport oder Musik zu machen. Oder die gewonnene Zeit zum Schreiben zu nutzen.
Wenn sich im Leben alles zu wiederholen beginnt, dann wird man vermutlich allmählich alt und weise. Und das Lernen macht dem Lehren Platz.
Nur mal zwischendurch zur Erklärung, bevor ihr mich für vollständig chaotisch haltet: Ich bin Wissenschaftlerin. Und Wissenschaftler sind wie Selbständige. Man verkauft auf Zeit seine Arbeitszeit an jemanden, der dafür bezahlt. Entweder an eine Firma oder ein Forschungsprojekt oder eine Uni. Aber alles andere, was der Kunde nicht beauftragt hat, macht man in seiner Freizeit. Das sind: Fortbildung, Marketing (wissenschaftliche Veröffentlichungen, Vorträge), Kontaktpflege. Natürlich kann es sein, dass man während der Arbeitszeit auf Firmenkosten einen Kurs oder eine Tagung besuchen darf oder wissenschaftliche Veröffentlichungen schreiben soll. Aber das ist nicht selbstverständlich. Daher haben Wissenschaftler, die das auch bleiben wollen, locker genauso eine 70-Stunden-Woche wie andere Selbständige auch.
Momentan habe ich viele Aufträge und alle mit festem Endtermin. Und die lässt man ja nicht fallen. Zumal beispielsweise der Verzicht darauf, eine Veröffentlichung abschließend bis zum Termin zu überarbeiten, bedeutet dass ich monatelange Forschungsarbeit und den Aufwand, die erste Version zu schreiben, auf den Müll werfe. Dann beiße ich mich durch diese Phase lieber durch. Ohren anlegen und durch, sag ich immer!
Ich fange zur Zeit auch überhaupt gar nichts Neues an, obwohl mich dauernd irgendwelche Leute in den Vorstand irgendwelcher Vereine zerren wollen. Hilfä!!! Das Angebot ist ja ein Kompliment, aber ich habe gerade schon drei Ehrenämter.
Das war ja zu schön, um so zu bleiben. Vorletzte Woche bekam ich Rückmeldung zu einem der beiden Fachbücher, an denen ich schreibe. Dafür habe ich schätzungsweise noch 10 bis 20 volle Tage zu arbeiten. Voriges Wochenende habe ich die ersten 25 der 110 Bilder überarbeitet. Alle Strichstärken sollen gleich sein. Ja, schon klar. Macht hochgerechnet insgesamt 15 Stunden Aufwand. Somit arbeite ich gerade an zwei Fachbüchern.
Vorige Woche gab es Bescheid, dass alle drei der Veröffentlichungen, die ich im März vor dem Umzug eingereicht hatte, angenommen sind. Die erste überarbeite ich bis Ende dieser Woche, die zweite bis Juni und die dritte ist ein Fachbuchkapitel, das zum Glück erst im Oktober fertig sein muss.
Fragt nicht nach meinen noch zu überarbeitenden Romanen! Ich habe jetzt zwei Wochenenden in Folge fast vollständig am Computer verbracht, aber für die Romane hatte ich keinen Kopf. Immerhin habe ich zwei Gedichte fertig überarbeitet und für ein Buchprojekt eingereicht. Und ein Buch für eine Rezension fertig gelesen. Mein Tag hat auch nur 24 Stunden und 40 Stunden die Woche hab ich ja schon anderweitig verkauft.
Ich denke, ab Ende Juni/ Anfang Juli nehme ich die Romane wieder in Angriff. Momentan geht nämlich die Schreibzeit von meinem Schlaf ab und so sehe ich inzwischen auch aus. :-(
Vom Wochenende lässt sich noch ein Erfolgserlebnis verkünden: Ich hab den Kellermüll besiegt! Das Grauen ist zumindest in Tüten verpackt, am Freitag werden die sieben Säcke Altpapier abgeholt.
Ich habe doch tatsächlich zwei volle Monate gebraucht, um den ererbten Müll zu sortieren und alle Kartons zu zerkleinern. Samstag war der letzte dran, Sonntag habe ich die toten Kakerlaken zusammen gefegt. Danach war mir schlecht. :-/ Insgesamt habe ich in diesem winzigen Kellerraum 15 Säcke Altpapier, vier Säcke Verpackungsmüll und eine Menge versteinerte Speisereste, Schrauben und Kakerlaken gefunden. Jetzt frage ich mich nur noch, was ich mit den verrosteten Metallstangen mache, die zusehends verfallen und bisher durch zwanzig Schichten Spinnweben in der Ecke befestigt waren. Wenn ich noch 10 Jahre warte, zerfallen sie restlos zu Pulver. Ich wollte sie aber schneller los werden. Na, wir Schriftsteller lieben ja Grenzerfahrungen. So gegruselt habe ich mich aber schon lange nicht mehr.
"Nichts ist so schwer zu ertragen wie eine Folge von sonnigen Tagen." Wer sagt denn sowas??? Ich kann gar nicht genug davon bekommen! Dieser ungetrübte Sonnenschein macht gute Laune und gibt Schwung.
Neues gibt es von mir nicht zu berichten, außer dass es mir saugut geht. Ich komme mit allem voran, was ich tue: Arbeit, Kellerentrümpeln (da lag noch der Müll von mindestens einem Vormieter, aber allmählich bin ich bei meinen Grabungen durch die Müllschichten beim Jahr 2006 angelangt), Möbelkaufen, Romanüberarbeiten, Fachbuchschreiben, Bücherlesen und -rezensieren, Briefebeantworten. Ernst und Spaß, Aktivität und Ruhe halten sich gerade ideal die Waage, weil ich wieder Herrin über meine Zeit bin. So darf´s bleiben.
Über Entrümpeln, Wohlstandsüberfluss u.ä. mache ich mir gerade wieder Gedanken. Wie viele Möbel braucht man eigentlich? Beim Campen nur Stuhl und Tisch. Ich erinnere mich an frühere Zeiten, als ich enorm asketisch und mit wenig lebte. Diese Konzentration aufs Wesentliche tat gut. Durch Ausmisten versuche ich gerade, diesen Zustand näherungsweise wiederherzustellen. Bald ist wieder genug Überfluss zusammengetragen für einen Flohmarktstand.
Viel Neues gibt es nicht zu erzählen. Das Fachbuch nimmt Gestalt an, die Fantasy-Trilogie überarbeite ich allmählich. So gut es geht, habe ich alle literarische Arbeit nach draußen verlegt: Literaturrecherchen, Rezensionen- und Briefeschreiben. Die Computerarbeit ist für morgens und abends. Und für kommende Regentage.
Vorgestern herrschte diese übliche Stimmung eines trägen, warmen Sommersonntags, die gerade auch bezeichnend für mein neues gemächliches Leben ist:
Alles ruht, dümpelt ruhig im Innern der Häuser vor sich hin, nur gelegentlich geht jemand raus und klappert mit irgendetwas, jemand niest oder ein Hammer schlägt kurz zu. Dann wieder träge Stille, die geformt wird vom gleichmäßigen Summen der fernen Hauptstraße, der Hummeln und Amseln.
Die Wochen vergehen erfreulich langsam ohne Routine...
Allmählich spielt sich aber manches ein, es ist nicht mehr jeder einzelne Handgriff mühsam. Anfangs war es witzig, in der eigenen Wohnung wie auf dem Campingplatz zu wohnen, aber langsam nervt es. Ich mag nicht mehr im Badezimmer Geschirr spülen! Aber ich arbeite dran.
Was leider noch gar nicht wieder klappt ist das Schreiben.
Das kann ich nur zu Hause und nach jedem Umzug dauert es etwas, bis ich mich so weit zu Hause fühle, dass ich wieder schriftstellern kann. Fachliteratur ist kein Problem, aber die Romane. Na, wird schon. Ich glaube, nächstes Wochenende bin ich so weit.
Der Staub legt sich: Das Ufo ist auf dem neuen Heimatplaneten gelandet. Alle hoch priorisierten Kisten sind ausgepackt, alle lebenswichtigen Systeme neu aktiviert, ich bin wieder online und mit dem Weltall verbunden.
Obwohl es vermutlich kostengünstiger wäre, am alten Wohnort alle Möbel, Bücher, Kleidung und Geschirr zu verkaufen und am neuen Wohnort (gebraucht) neu zu beschaffen, bin ich doch jedes Mal froh, dass ich alles dabei habe und nicht erst jede Clorolle, jeden Hausschuh und jede Teetasse besorgen muss. :-) Beim Herumzigeunern ist das Mitnehmen der alten Klamotten wenigstens etwas, das Konstanz verleiht: My home is where my book shelf stands. Und zwar das mit den angegrabbelten Lieblingsbüchern!
Witzigerweise habe ich beim Auspacken der Kisten nochmal entrümpelt. Jetzt reicht es für einen Flohmarktstand. In der neuen Wohnung fällt das leichter, weil man auf Neuanfang eingestimmt ist, während in der alten Wohnung beim Einpacken noch die Wehmut überwiegt.
Das "Veilchen" haben wir mitten im Kistenchaos auch noch auf den Weg gebracht, worüber ich wirklich froh bin. Inzwischen arbeite ich schon an der Juli-Ausgabe. The show must go on!
An den Romanen habe ich noch nichts gemacht. Habe da schon wieder ein neues Fachbuch in der Mache. Hmpf. Es ist aber noch nicht dringend und der neue Job ist auch erstmal ein 40-Stunden-Job, so dass ich hoffentlich Literatur und Fachbuch unter einen Hut bringe. Heute muss ich allerdings erst nochmal in den Möbelladen. Langeweile bleibt ein Fremdwort für mich...
An diejenigen, die mich auf der Leipziger Buchmesse vermisst haben: Ja, meine Fans, ich hätte super-gerne für euch gelesen! Aber erstens fehlt mir noch das richtige Outfit dafür und zweitens war ich genau zu dieser Zeit mitten im Umzugsstress. Tut mir leid, nicht mit Eiern werfen, nein, aua!
Jetzt habe ich gestern vor lauter Jammern die gute Neuigkeit vergessen: Ich bin fertig!!! Allerdings habe ich das Fachbuch auch erst nach dem Posten abgegeben. Jetzt ist diese riesige Aufgabe also vom Tisch. Als nächste ist die April-Ausgabe des "Veilchens" dran.
Und sobald die Zeitschrift glücklich verschickt ist, mache ich mich endlich an meine Fantasy-Trilogie, worauf ich mich schon freue! Die letzten Monate habe ich viel darüber nachgedacht, wenn auch nicht daran gearbeitet. Ich merke immer wieder, dass ich nur ein Buch gleichzeitig gründlich vorantreiben kann. Schließlich geht das nicht, dass man mal hier eine halbe Stunde und dort eine halbe Stunde hinein steckt, sondern man muss sich auch mal einen Halbtag lang (oder eine halbe Nacht lang) auf den Hosenboden setzen.
Der Countdown läuft: Nur noch eine Woche zu arbeiten!
Mit meiner Umzugsplanung bin ich auch in Verzug. Die ersten Kisten habe ich schon zugeklebt, ohne eine Ahnung, wann ich sie wieder öffne. Das Ausmisten ist jedes Mal wieder ein bedeutungsvoller Akt. Denn jede Zeitschrift und jede handgeschriebene Notiz bedeutet eine Hoffnung. Beispielsweise die Hoffnung, für eine bestimmte Sache mal wieder Zeit zu finden. Die eine oder andere habe ich jetzt schweren Herzens entsorgt. Im Großen und Ganzen konnte ich aber feststellen, dass regelmäßiges Umherzigeunern einen davor bewahrt, allzu vielen unnötigen Ballast mit sich herumzuschleppen.
Neulich habe ich einen Film gesehen: "Click". Anfangs ist es noch ganz ulkig, als der Held herausfindet, wie und wie sehr er mit seiner neuen "Universalfernbedienung" das gesamte Universum steuern kann. Doch von einem Feature weiß er leider nichts: Die Fernbedienung speichert seine Vorlieben. Wie er heute entscheidet, entscheidet er auch, während er auf Autopilot ist. Und dies geschieht immer, während der Schnellvorlauf läuft. Und dieser wird inzwischen von der Fernbedienung automatisch gestartet. Beispielsweise wenn er krank ist, wenn seine Frau Streit anfängt, während er auf eine Beförderung hinarbeitet... Und so verpasst er im Nu sein Leben. Im Autopiloten hat er vieles falsch gemacht, aber sein Leben zurückzuspulen bedeutet leider nicht, eine zweite Chance zu bekommen. Was mich daran fasziniert ist, dass es sich tatsächlich GENAU SO anfühlt, wie ich die letzten Jahre gelebt habe: im Schnellvorlauf und auf Autopilot. Augen zu und durch, Lehrjahre sind keine Herrenjahre etc pp. Ich habe "das Ding durchgezogen". Jetzt ist es Zeit, Tempo herauszunehmen. Zurückspulen möchte ich nicht. Ich habe ja das Beste aus der Sklaverei gemacht, viel gelernt und mich weiterentwickelt. Viel versprechende Alternativen gab es ja leider keine. Nach vier Jahren Schnelldurchlauf schon.
An diesem Weblog sehe ich, wie schnell ein Monat vergeht. Langweilig war mir nicht! Alle vor einem Monat noch nicht spruchreifen Neuigkeiten sind es inzwischen.
Nachher werfe ich auf dem Heimweg den Arbeitsvertrag unterschrieben in den Briefkasten. Neue Ufer, neues Spiel, neues Glück, neue Herausforderungen, alles neu. Ich habe hier noch drei Wochen zu arbeiten, dann zwei Wochen Resturlaub für den Umzug in eine andere Stadt. Aber noch sooo viel fertig zu machen vorher. Hektik ist immer noch steigerbar, wie ich immer sage.
Von meinem Verlag habe ich eine riesige Kiste mit Büchern erhalten: Die Aschenpuhlerin! Die Weltneuheit, auf die alle gewartet haben. Einige Exemplare habe ich schon verschenkt, ein paar kann ich auch verkaufen. Mein Verleger meint, ich solle doch auf der Leipziger Buchmesse lesen. Supergerne. Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob ich das bei dem ganzen Chaos hier noch unterbringe. Es steht aber schonmal im vollgekritzelten Kalender.
Lesungstermine habe ich ansonsten keine. Die Wohnungssuche hat Vorrang.
Bangend warte ich auf die ersten Rezensionen meines Romans. Ich könnte mir alle möglichen Urteile vorstellen: Kitschig oder romantisch? Oberflächlich oder tiefsinnig? Witzig oder albern? Spannend oder vorhersehbar? Originell oder alter Hut?
Ratet mal, wie weit ich mit dem Überarbeiten meiner sonstigen Romane gekommen bin. Richtig. Null, gar nichts, nada. Zur Zeit streiche ich alle privaten Aktivitäten (heute Abend trifft sich die Literaturgruppe, ich habe abgesagt), um abends an einem ganz anderen Buch zu schreiben. Fachbuch, dringend, wichtig, muss sein. Der dicke Schinken dient meiner Weiterqualifikation. Ich will noch einen Titel auf der Visitenkarte. Das wird jetzt aber mein vorletzter.
Muna Germann
So schnell gehen Wünsche in Erfüllung. Eben erhalte ich folgende E-Mail:
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Damit wäre also alles klar. Ich brauche nie wieder zu arbeiten, sondern nur noch meine Beinahemillion günstig anzulegen. Das reicht dann, bis meine Bestseller endlich richtig Geld einbringen.
PS: Bettelbriefe sammelt meine noch einzustellende Finanzverwalterin. Ich bin auf Weltreise und nicht zu erreichen...
Es bleibt ein turbulenter Jahresbeginn.
Von der Operation Zahnarzt erzähle ich nicht allzu viel. Aber spannend war es schon, sich mal wieder ohne Betäubung bohren zu lassen. Als Jugendliche war das bei mir üblich, aber im Lauf der letzten Jahre bin ich zu einer schrecklichen Warmduscherin geworden.
Alle anderen Abenteuer, die sich anbahnen, sind noch nicht spruchreif. Geduld, das sortiert sich noch. Jedenfalls scheinen sich alle meine Wünsche für 2008 in den ersten Jahreswochen schon zu erfüllen, jede Woche einer. Jetzt ist nur einer übrig für nächste Woche, haha.
Ich ernte jetzt auf ein Mal, was ich jahrelang vorbereitet habe. Die letzten vier Jahre habe ich unmenschlich hart geschuftet, Felder bestellt, die dann doch nicht trugen, Unwetter vernichteten die magere Ernte eines ganzen Jahres. Ich denke, ich habe es verdient, dass es jetzt ausnahmsweise gut läuft.
Mit dem Überarbeiten des Romans bin ich bis zur ersten Schlüsselszene gekommen und da stecke ich nun fest. Den Dialog habe ich schon mehrmals umgeschrieben und mir dann doch nochmal Gedanken darüber machen müssen, was ich mit dem ersten Band der Trilogie aussagen will. Je tiefsinniger das Werk, umso mehr Nachdenkzeit braucht man. Zeit habe ich leider wenig. Das eine Fachbuch ist zwar fertig, dafür wird jetzt das Korrekturlesen für ein Kapitel eines anderen Fachbuchs fällig. Es liegt schon lang genug, um nächstes Wochenende höchstdringend zu sein. Und weitere Abgabetermine galoppieren mir entgegen. Man ist ganz schön beschäftigt, wenn man berühmt werden will!
Ich stelle mal wieder fest, dass ich mich Vollzeit und mehr mit dem Schreiben beschäftigen könnte. Nur leben könnte ich vom Verdienst nicht. Leider. Andererseits muss man auch zwischendurch einem Brotberuf nachgehen, damit man etwas erlebt, über das man schreiben kann. Und damit man gezwungen ist, regelmäßig die Luft außerhalb des Elfenbeinturms zu schnuppern.
Oh je, oh je, ist der letzte Eintrag lange her! In der Zwischenzeit ist eine Menge passiert. Berge sind im Meer versunken, ich habe mein Fachbuch fertig geschrieben, der CIA öffnet meine Briefe und was eben so passiert im Leben. *grins*
Tatsächlich konnte ich bei der Arbeit einen dicken Klops abarbeiten und habe jetzt mehr Luft. Und habe sofort damit begonnen, die Fantasy-Trilogie zu überarbeiten.
Einen Lesungstermin habe ich noch nicht. Bisher nur Absagen. Anscheinend kommen zu solchen Veranstaltungen immer zu wenig Leute. Naja, ich kann´s verstehen. Ich gehe auch nur hin, wenn ich den Autor persönlich kenne oder selbst lese. Vielleicht sollte ich nackt tanzen bei meiner Lesung. Oder lebendige, dressierte Tauben vorführen. Ja, man hat es schwer als Künstlerin!