Hermann und Dorothea
Neulich las ich "Hermann und Dorothea" von Johann Wolfgang Goethe erneut. Die Geschichte berührt mich, wie sie in ihrer Schlichtheit ganz grundsätzliche Fragen des menschlichen Lebens diskutiert.
Zwei besonders schöne Zitate möchte ich hier weitergeben:
5. Gesang, Zeile 57ff:
"Der Augenblick nur entscheidet
Über das Leben des Menschen und über sein ganzes Geschicke;
Denn nach langer Beratung ist doch ein jeder Entschluß nur
Werk des Moments, es ergreift doch nur der Verständ'ge das Rechte.
Immer gefährlicher ist's, beim Wählen dieses oder jenes
Nebenher zu bedenken und so das Gefühl zu verwirren."
6. Gesang, Zeile 163f:
"Eh' du den Scheffel Salz mit dem neuen Bekannten verzehret,
Darfst du nicht leichtlich ihm trauen; dich macht die Zeit nur gewisser,
Wie du es habest mit ihm und wie die Freundschaft bestehe."
Wobei ich hinzufügen will, dass es natürlich nicht nur die Dauer macht, sondern man sollte mit jedem Freund ein Mal durchs (eigene) Leid und ein Mal durch den Erfolg gegangen sein. Wenn der Freund beides ertragen kann, ist er ein wahrer Freund. Manche finden es nämlich ganz prächtig, sich mit Menschen zu umgeben, denen es schlecht geht. Daneben fühlt er sich dann schön erfolgreich und überlegen. Hat man aber plötzlich Erfolg, dann wird der gute Freund plötzlich garstig vor Neid.
Und dass es Menschen gibt, die nur bei schönem Wetter Freunde sind und einen im Schmerz allein lassen, das ist wohl noch der häufigere Fall.
Zwei besonders schöne Zitate möchte ich hier weitergeben:
5. Gesang, Zeile 57ff:
"Der Augenblick nur entscheidet
Über das Leben des Menschen und über sein ganzes Geschicke;
Denn nach langer Beratung ist doch ein jeder Entschluß nur
Werk des Moments, es ergreift doch nur der Verständ'ge das Rechte.
Immer gefährlicher ist's, beim Wählen dieses oder jenes
Nebenher zu bedenken und so das Gefühl zu verwirren."
6. Gesang, Zeile 163f:
"Eh' du den Scheffel Salz mit dem neuen Bekannten verzehret,
Darfst du nicht leichtlich ihm trauen; dich macht die Zeit nur gewisser,
Wie du es habest mit ihm und wie die Freundschaft bestehe."
Wobei ich hinzufügen will, dass es natürlich nicht nur die Dauer macht, sondern man sollte mit jedem Freund ein Mal durchs (eigene) Leid und ein Mal durch den Erfolg gegangen sein. Wenn der Freund beides ertragen kann, ist er ein wahrer Freund. Manche finden es nämlich ganz prächtig, sich mit Menschen zu umgeben, denen es schlecht geht. Daneben fühlt er sich dann schön erfolgreich und überlegen. Hat man aber plötzlich Erfolg, dann wird der gute Freund plötzlich garstig vor Neid.
Und dass es Menschen gibt, die nur bei schönem Wetter Freunde sind und einen im Schmerz allein lassen, das ist wohl noch der häufigere Fall.
Geschichten-Manufaktur - 23. Aug, 09:57