Montag, 10. August
Mein Leben steht seit Monaten unter dem Stern der Enttäuschungen. Anträge werden abgelehnt, wenn ich mich die ganze Woche über schon auf etwas gefreut habe, stehe ich am Samstagabend vor verschlossenen Türen. Ich gehe abends aus und niemand spricht mit mir. Menschen, die mich inzwischen wirklich vom Sehen kennen müssten, blicken durch mich hindurch als sei ich unsichtbar. Mein Rad geht genau in dem Moment
kaputt, wo ich ein Sicherheitstraining mitmachen will und im Radladen weigern sie sich, Hand an die Antiquität zu legen. Ich verstehe warum. Auch ich tue mir schwer damit, Ersatzteile zu besorgen. Und an meiner Lieblingshandtasche löst sich der Griff auf. Einen Artikel, in den ich am Wochenende 7 Stunden steckte, um den Literaturteil ins verlangte Format zu bringen und ihn nach zwei Jahren ENDLICH einzureichen, konnte ich dann doch nicht alleine fertigstellen, weil noch Fragen auftauchten, die ich mit meiner Mitautorin klären muss, die zwischen ihren jeweils einmonatigen Reisen/ Urlauben nur kurz zwei Tage Zeit für den Kram gefunden hatte. Leider genügte es nicht, die Arbeiten einzustellen, sondern ich unterzog den umfangreichen Artikel einem systematischen manuellen Check, wie oft das Problem noch auftaucht, was genauso zwei weitere Stunden benötigte wie es gedauert hätte, es fertig zu machen. Ich glaube, ich sagte schon, dass ich Teamarbeit hasse.
Das Leben ist wirklich schrecklich mühsam. Geschenkt wird einem zwar nichts, aber dafür gilt oft: Der eine baut es mühsam mit den Händen auf, der andere reißt es mit dem Arsch wieder ein.
Und noch eine kleine Anekdote am Rande:
Am Sonntagnachmittag raffte ich mein Werkzeug zusammen, stellte mein Rad auf den Kopf und bastelte an vier verschiedenen Baustellen. Zwei nette Menschen boten mir spontan ihre Hilfe an. Witzigerweise waren sie beide nicht ganz selbstlos. Der eine bat mich um etwas Kleingeld für einen Kaffee, der andere empfahl mir einen Radladen, in dem zufällig ein Kumpel von ihm arbeitet. *griiins* Ich werde aber tatsächlich mal dieses Geschäft aufsuchen, denn ich brauche definitiv etwas Hilfe von jemandem, der Achtung vor Antiquitäten hat. Nicht dieses verächtliche Herumgerüttel à la "Hier tut was nicht und das schleift und da ist was lose." Als dann der dritte Herr um mich herum schlich, offensichtlich mit sich ringend, ob er mir seine Hilfe anbieten solle, packte ich zusammen und ließ es gut sein für heute. Das Vorderrad habe ich abmontiert und wieder dran und nach wie vor schleift etwas. Mir war schließlich der glorreiche Gedanke gekommen, dass mein Vorderradproblem ganz simpel "Rost" heißen könne und beschloss, tags darauf einige Tropfen Fett zu spendieren, bevor ich zur Arbeit fahre. Worüber ich mich aber doch freue: Wenn man in der Fußgängerzone wohnt, ist man nie allein. *grins*
Am Montag ging es grad weiter. Die Idee mit dem Entrosterspray war gut, löste das Problem aber auch nicht. Als ich den beinahe fertigen Artikel öffnen wollte, um einige letzte Änderungen daran zu machen, war die Datei defekt. "Wiederherstellen" führt zu einem Dokument, das keinerlei Formatierungen mehr enthält. Zwei Stunden Arbeit verloren und ich glich dann mühsam beide Versionen miteinander ab. Toll. Am Sonntag langweilige Arbeit machen und sie am Montag dann verloren haben. Das ist das Ideal. Wobei es natürlich noch deutlich schlimmer hätte kommen können, das ist sowieso klar. Es hätte ja auch alles verloren gehen können.
In einer Besprechung heute Morgen haben wir ausgerechnet, wie viel Zeit wir noch haben für die Kursvorbereitung und wie viel zu machen ist. Tja, jetzt aber hurtig! Es ist durchaus noch zu schaffen, auch in Teilzeit, aber leider können mich meine Mitarbeiterinnen wirklich nur in dieser Aufgabe unterstützen, alles andere muss ich selbst machen. Ich hatte gehofft, mehr Arbeit delegieren zu können.
Endlich, sechs Wochen nach meinem Umzug, waren also die Techniker da und installieren meinen Telefonanschluss. Überraschung, Überraschung! Da wo ich Computer und Telefon hingestellt hatte, das ist die *tote* Dose. Die richtige ist die hinter dem Kleiderschrank, auf der anderen Seite der Wohnung! Nachdem ich mich also schon heimelig eingerichtet ist, muss ich nochmal einige Möbelstücke umstellen. Natürlich kann ich alternativ auch Kabel kreuz und quer ziehen oder WLAN-Elektrosmog installieren. Darauf habe ich aber auch keine Lust. Also Schrank wieder ausräumen, wegschieben, wieder einräumen. Ach, und der Kabelsalat erst! Klar, auch hier hätte es schlimmer kommen können à la "Tut uns leid, wir kriegen einfach kein Signal."
Und noch ein kleiner Gag am Rande: Ich hatte mich heute Morgen gefreut, dass über das Wochenende, d.h. seit meinem Feierabend am Freitag um 23 Uhr, nur vier E-Mails eingegangen waren. Ich dachte, die anderen treiben sich alle bei Grillfesten und im Freibad rum. Auch gut, dann konnte ich die verlorene Arbeit vom Wochenende nochmal neu machen. Tja, und wie ich eben wieder ins Büro komme, gibt es hier zwanzig E-Mails, teilweise noch von Freitagnachmittag. Die waren irgendwo stecken geblieben. Natürlich auch dringende darunter, ist sowieso klar.
Ach, da mag man doch nur noch zu Hause sitzen, selbstgebackenen Zwetschgenkuchen mit viel Schlagsahne essen. *seufz* Zum Glück machen Sahne und Kuchen nicht dick.
kaputt, wo ich ein Sicherheitstraining mitmachen will und im Radladen weigern sie sich, Hand an die Antiquität zu legen. Ich verstehe warum. Auch ich tue mir schwer damit, Ersatzteile zu besorgen. Und an meiner Lieblingshandtasche löst sich der Griff auf. Einen Artikel, in den ich am Wochenende 7 Stunden steckte, um den Literaturteil ins verlangte Format zu bringen und ihn nach zwei Jahren ENDLICH einzureichen, konnte ich dann doch nicht alleine fertigstellen, weil noch Fragen auftauchten, die ich mit meiner Mitautorin klären muss, die zwischen ihren jeweils einmonatigen Reisen/ Urlauben nur kurz zwei Tage Zeit für den Kram gefunden hatte. Leider genügte es nicht, die Arbeiten einzustellen, sondern ich unterzog den umfangreichen Artikel einem systematischen manuellen Check, wie oft das Problem noch auftaucht, was genauso zwei weitere Stunden benötigte wie es gedauert hätte, es fertig zu machen. Ich glaube, ich sagte schon, dass ich Teamarbeit hasse.
Das Leben ist wirklich schrecklich mühsam. Geschenkt wird einem zwar nichts, aber dafür gilt oft: Der eine baut es mühsam mit den Händen auf, der andere reißt es mit dem Arsch wieder ein.
Und noch eine kleine Anekdote am Rande:
Am Sonntagnachmittag raffte ich mein Werkzeug zusammen, stellte mein Rad auf den Kopf und bastelte an vier verschiedenen Baustellen. Zwei nette Menschen boten mir spontan ihre Hilfe an. Witzigerweise waren sie beide nicht ganz selbstlos. Der eine bat mich um etwas Kleingeld für einen Kaffee, der andere empfahl mir einen Radladen, in dem zufällig ein Kumpel von ihm arbeitet. *griiins* Ich werde aber tatsächlich mal dieses Geschäft aufsuchen, denn ich brauche definitiv etwas Hilfe von jemandem, der Achtung vor Antiquitäten hat. Nicht dieses verächtliche Herumgerüttel à la "Hier tut was nicht und das schleift und da ist was lose." Als dann der dritte Herr um mich herum schlich, offensichtlich mit sich ringend, ob er mir seine Hilfe anbieten solle, packte ich zusammen und ließ es gut sein für heute. Das Vorderrad habe ich abmontiert und wieder dran und nach wie vor schleift etwas. Mir war schließlich der glorreiche Gedanke gekommen, dass mein Vorderradproblem ganz simpel "Rost" heißen könne und beschloss, tags darauf einige Tropfen Fett zu spendieren, bevor ich zur Arbeit fahre. Worüber ich mich aber doch freue: Wenn man in der Fußgängerzone wohnt, ist man nie allein. *grins*
Am Montag ging es grad weiter. Die Idee mit dem Entrosterspray war gut, löste das Problem aber auch nicht. Als ich den beinahe fertigen Artikel öffnen wollte, um einige letzte Änderungen daran zu machen, war die Datei defekt. "Wiederherstellen" führt zu einem Dokument, das keinerlei Formatierungen mehr enthält. Zwei Stunden Arbeit verloren und ich glich dann mühsam beide Versionen miteinander ab. Toll. Am Sonntag langweilige Arbeit machen und sie am Montag dann verloren haben. Das ist das Ideal. Wobei es natürlich noch deutlich schlimmer hätte kommen können, das ist sowieso klar. Es hätte ja auch alles verloren gehen können.
In einer Besprechung heute Morgen haben wir ausgerechnet, wie viel Zeit wir noch haben für die Kursvorbereitung und wie viel zu machen ist. Tja, jetzt aber hurtig! Es ist durchaus noch zu schaffen, auch in Teilzeit, aber leider können mich meine Mitarbeiterinnen wirklich nur in dieser Aufgabe unterstützen, alles andere muss ich selbst machen. Ich hatte gehofft, mehr Arbeit delegieren zu können.
Endlich, sechs Wochen nach meinem Umzug, waren also die Techniker da und installieren meinen Telefonanschluss. Überraschung, Überraschung! Da wo ich Computer und Telefon hingestellt hatte, das ist die *tote* Dose. Die richtige ist die hinter dem Kleiderschrank, auf der anderen Seite der Wohnung! Nachdem ich mich also schon heimelig eingerichtet ist, muss ich nochmal einige Möbelstücke umstellen. Natürlich kann ich alternativ auch Kabel kreuz und quer ziehen oder WLAN-Elektrosmog installieren. Darauf habe ich aber auch keine Lust. Also Schrank wieder ausräumen, wegschieben, wieder einräumen. Ach, und der Kabelsalat erst! Klar, auch hier hätte es schlimmer kommen können à la "Tut uns leid, wir kriegen einfach kein Signal."
Und noch ein kleiner Gag am Rande: Ich hatte mich heute Morgen gefreut, dass über das Wochenende, d.h. seit meinem Feierabend am Freitag um 23 Uhr, nur vier E-Mails eingegangen waren. Ich dachte, die anderen treiben sich alle bei Grillfesten und im Freibad rum. Auch gut, dann konnte ich die verlorene Arbeit vom Wochenende nochmal neu machen. Tja, und wie ich eben wieder ins Büro komme, gibt es hier zwanzig E-Mails, teilweise noch von Freitagnachmittag. Die waren irgendwo stecken geblieben. Natürlich auch dringende darunter, ist sowieso klar.
Ach, da mag man doch nur noch zu Hause sitzen, selbstgebackenen Zwetschgenkuchen mit viel Schlagsahne essen. *seufz* Zum Glück machen Sahne und Kuchen nicht dick.
Geschichten-Manufaktur - 10. Aug, 16:35