Donnerstag, 17.07.2008 zum Dritten
Und da ich gerade so mitteilungsfreudig bin, möchte ich mich noch auslassen über eine Beobachtung, die mich immer wieder fasziniert. Ich könnte stundenlang darüber philosophieren, wo der Unterschied zwischen dem echten Leben und einem Roman liegt. Einer davon ist, dass im Leben die Handlungsstränge anders verwoben sind. Im Roman müssen ja alle parallelen Handlungen zum selben Zeitpunkt zu ihrem Abschluss kommen. Nämlich am Ende des Buchs. Punkt. Selbst dann, wenn es sich um eine mehrbändige Reihe handelt, gilt das zumindest für die meisten der Handlungen. Und wenn eine Krise passiert, dann geht alles gleichzeitig den Bach runter. Und wenn es gut läuft, läuft alles gut, einschließlich dass die Sonne scheint und das Essen schmeckt. Im Leben mischt sich das alles stärker. Wie im Hohn scheint da manchmal die Sonne, während jemand stirbt. (Was ich übrigens in meinen Romanen darum auch ganz gerne mal passieren lasse. Ich finde es noch grausamer als wenn zum Tod der Himmel weint.)
Mitten in meiner Totalkrise lief doch immerhin die Leserunde ganz gut. Und ein paar andere Kleinigkeiten habe ich auch schön über die Runde gebracht. Leider zählen sie wenig im Vergleich zu den Großkatastrophen, aber immerhin. Im Roman wäre sowas nicht passiert.
Ohne in die Details gehen zu wollen, beobachte ich die Handlungsstränge in meinem Leben inzwischen auch ein wenig so wie diejenigen in meinen Romanen. Und ich steuere sie auch ähnlich. Beispielsweise kann man ihre Geschwindigkeit meist ganz gut regulieren, indem man manches drängt, manches hinauszögert, anderes parallel passieren lässt. Spannend. Vermutlich sollte ich meinen Vortrag "über die Ähnlichkeit zwischen der Leitung eines Software-Projektes und dem Schreiben eines Romans" nochmal überarbeiten zu einem Vortrag über "Wie man einen Roman und sein eigenes Leben steuert". Romane mag ich übrigens trotzdem lieber. Da kann ich leichter ein Wunder oder eine positive Überraschung einstreuen. Im Leben kann ich nur darauf hoffen, so lange sie von den anderen kommen müssen. Und selbst die positiven Überraschungen, die ich selbst einwerfe, prallen oft an anderen ab. Im Roman kann ich auch mal einen Dummen klug werden lassen, einen Unnachsichtigen einsichtig, einen Harten weich. Im echten Leben habe ich noch nicht heraus, wie ich das schaffe. Aber ich arbeite dran. Ich glaube, neulich habe ich jemanden besänftigt. Ohne mich in Sicherheit wiegen zu wollen. Seufz! Ich schreibe weiter an dem Roman, der mein Leben ist.
Mitten in meiner Totalkrise lief doch immerhin die Leserunde ganz gut. Und ein paar andere Kleinigkeiten habe ich auch schön über die Runde gebracht. Leider zählen sie wenig im Vergleich zu den Großkatastrophen, aber immerhin. Im Roman wäre sowas nicht passiert.
Ohne in die Details gehen zu wollen, beobachte ich die Handlungsstränge in meinem Leben inzwischen auch ein wenig so wie diejenigen in meinen Romanen. Und ich steuere sie auch ähnlich. Beispielsweise kann man ihre Geschwindigkeit meist ganz gut regulieren, indem man manches drängt, manches hinauszögert, anderes parallel passieren lässt. Spannend. Vermutlich sollte ich meinen Vortrag "über die Ähnlichkeit zwischen der Leitung eines Software-Projektes und dem Schreiben eines Romans" nochmal überarbeiten zu einem Vortrag über "Wie man einen Roman und sein eigenes Leben steuert". Romane mag ich übrigens trotzdem lieber. Da kann ich leichter ein Wunder oder eine positive Überraschung einstreuen. Im Leben kann ich nur darauf hoffen, so lange sie von den anderen kommen müssen. Und selbst die positiven Überraschungen, die ich selbst einwerfe, prallen oft an anderen ab. Im Roman kann ich auch mal einen Dummen klug werden lassen, einen Unnachsichtigen einsichtig, einen Harten weich. Im echten Leben habe ich noch nicht heraus, wie ich das schaffe. Aber ich arbeite dran. Ich glaube, neulich habe ich jemanden besänftigt. Ohne mich in Sicherheit wiegen zu wollen. Seufz! Ich schreibe weiter an dem Roman, der mein Leben ist.
Geschichten-Manufaktur - 17. Jul, 10:43