Sehprüfung
"Wunderbar", stellte Dr. Song fest, nachdem Luisa den Sehtest erfolgreich bestanden hatte. "Keine bleibende Schäden am Augenlicht." Sie drehte sich auf dem niedrigen Tellerstühlchen flott herum und tippte den Befund in Luisas Krankenakte.
"Sie haben ihn nicht bestraft", stellte Luisa trocken fest. "Die Privatangelegenheiten der Mannschaft interessieren den Käptn nicht."
"Das würde ich auch so halten, glaub mir. Was denkst du, was für eine Petzerei los ginge, würde der Kapitän jeden Kadettenstreich beurteilen wollen?"
Luisa ballte die Fäuste auf ihren Knien und blickte zu Boden. "Ich weiß. Mein Problem."
"Hör mal", sagte Dr. Song, "ich mische mich ungern ein, aber du solltest den Kopf nicht so hängen lassen. Das macht unattraktiv."
"Ja", schnaubte Luisa. "Einsamkeit macht unattraktiv. Männer interessieren sich nur für Frauen, die entweder vergeben oder lesbisch sind. Oder beides."
"Na, na, das dauert wohl noch ein wenig bis die Narben am Herzchen verheilt sind!"
"So lange ich einen Freund hatte, da beleidigte mich nur ein einziger Mann und ich musste mich nur gegen einen einzigen verteidigen. Jetzt aber beleidigen mich alle und ich muss vor allen auf der Hut sein!"
Als Dr. Song den Mund öffnete, um etwas zu sagen, fuhr Luisa sie an: "Unterstehen Sie sich, mir über mangelndes Selbstbewusstsein oder so zu dozieren."
"Nein", erwiderte Dr. Song ruhig, "du hast Recht. Genau deshalb bin ich verheiratet." Sie hob die Hand mit dem Goldring. "Herr Song fliegt auf einem anderen Schiff und glaub mir, dass ich froh bin, dass wir uns nur alle zehn Jahre mal persönlich treffen."
"Gute Idee", erwiderte Luisa, "ich suche mir über das Internet eine Beziehung auf Distanz."
"Viel Glück", schmunzelte Dr. Song. "Aber ich wette, du hast auch hier auf dem Schiff jede Menge ehrlicher, zuverlässiger Verehrer, die dich gerne beschützen möchten."
"Und wer beschützt mich vor meinem Beschützer?"
"Warum hast du deinen Freund nie zurück geschlagen?"
Luisa zuckte zusammen und blickte dann zu Boden. Kleinlaut erwiderte sie: "Ich boxe gerne. Aber ihn konnte ich nicht schlagen."
"Eben. Such dir einen Mann, der dich gar nicht schlagen könnte, selbst wenn er müsste."
"Sie haben ihn nicht bestraft", stellte Luisa trocken fest. "Die Privatangelegenheiten der Mannschaft interessieren den Käptn nicht."
"Das würde ich auch so halten, glaub mir. Was denkst du, was für eine Petzerei los ginge, würde der Kapitän jeden Kadettenstreich beurteilen wollen?"
Luisa ballte die Fäuste auf ihren Knien und blickte zu Boden. "Ich weiß. Mein Problem."
"Hör mal", sagte Dr. Song, "ich mische mich ungern ein, aber du solltest den Kopf nicht so hängen lassen. Das macht unattraktiv."
"Ja", schnaubte Luisa. "Einsamkeit macht unattraktiv. Männer interessieren sich nur für Frauen, die entweder vergeben oder lesbisch sind. Oder beides."
"Na, na, das dauert wohl noch ein wenig bis die Narben am Herzchen verheilt sind!"
"So lange ich einen Freund hatte, da beleidigte mich nur ein einziger Mann und ich musste mich nur gegen einen einzigen verteidigen. Jetzt aber beleidigen mich alle und ich muss vor allen auf der Hut sein!"
Als Dr. Song den Mund öffnete, um etwas zu sagen, fuhr Luisa sie an: "Unterstehen Sie sich, mir über mangelndes Selbstbewusstsein oder so zu dozieren."
"Nein", erwiderte Dr. Song ruhig, "du hast Recht. Genau deshalb bin ich verheiratet." Sie hob die Hand mit dem Goldring. "Herr Song fliegt auf einem anderen Schiff und glaub mir, dass ich froh bin, dass wir uns nur alle zehn Jahre mal persönlich treffen."
"Gute Idee", erwiderte Luisa, "ich suche mir über das Internet eine Beziehung auf Distanz."
"Viel Glück", schmunzelte Dr. Song. "Aber ich wette, du hast auch hier auf dem Schiff jede Menge ehrlicher, zuverlässiger Verehrer, die dich gerne beschützen möchten."
"Und wer beschützt mich vor meinem Beschützer?"
"Warum hast du deinen Freund nie zurück geschlagen?"
Luisa zuckte zusammen und blickte dann zu Boden. Kleinlaut erwiderte sie: "Ich boxe gerne. Aber ihn konnte ich nicht schlagen."
"Eben. Such dir einen Mann, der dich gar nicht schlagen könnte, selbst wenn er müsste."
Geschichten-Manufaktur - 15. Jun, 13:08