Dienstreisen sind doof
Ich habe noch nie verstanden, warum alle Leute erwarten, dass ich mich auf meine Dienstreisen freue als sei es ein Vergnügungsausflug! Dienstreisen sind doch immer körperlich anstrengend. Entweder muss man am Morgen früh aufstehen (5:30 Uhr) oder sehr früh (4 Uhr). Bei meiner nächsten Reise geht mein Zug morgens um 3 Uhr. Da um diese Zeit keine S-Bahn fährt, frage ich mich, ob ich nicht gleich durchfeiere bis zur Abfahrt. Ich kann ja dann im Zug versuchen zu schlafen. (Was aber nie wirklich ein Schlafen wird, sondern eher ein Herumwälzen.)
Auf Reisen trage ich immer bequeme Schuhe, denn letztlich marschiert man doch weiter als geplant. Oft geht man eine Straße entlang, bis man sicher ist, falsch zu sein, dann geht man die ganze Strecke wieder zurück und in die andere Richtung, um dann festzustellen, dass man anfangs doch richtig unterwegs war. Macht also 5 km Fußmarsch für 1 km Vorankommen. Das Ganze natürlich mit Gepäck und selten bei idealem Wanderwetter. Gestern herrschte eine Höllenhitze. Ich konnte gar nicht so schnell Flüssigkeiten besorgen wie ich sie ausschwitzte.
Leider schwitzte ich nicht die gesamte Flüssigkeit aus. Auf Reisen hat man üblicherweise auch dauernd eine volle Blase. Irgendwie ist es immer ungeschickt. Beispielsweise im Zug den eingeschalteten und laufenden Laptop auf dem Sitz stehen zu lassen, während ich auf Toilette gehe, ruft nicht nur nach Dieben, sondern auch nach einem Sturzunfall. Das heißt, wenn ich im Zug auf Toilette gehe, muss ich erst alle Anwendungen schließen, mir merken, wo ich war, Rechner runterfahren, Rechner einpacken und so weiter... Und wenn ich mit Gepäck und in Eile durch eine Stadt haste, nehme ich mir für die Toilettensuche auch nicht recht die Zeit.
Man ist ja zu einem anderen Zwecke unterwegs. Das was heute auf dem Stadtplan aussah wie "Hurra, ich gehe durch den Wald und kann hinter die Büsche pinkeln" entpuppte sich dann als Marsch an einer Mauer und einer vierspurigen Straße entlang. Kein Entkommen.
Was das Essen anging, habe ich mich auch verpokert. Ich setzte darauf, dass es an meinem Reiseziel oben auf dem Berg etwas zu essen gibt. Tja, Ferienzeit, Kantine geschlossen. Grr! Aber die geschmolzenen Müsliriegel mussten sowieso weg. Zum Glück war um 16 Uhr, als ich endlich Gelegenheit für ein Mittagessen fand, noch ein asiatischer Schnellimbiss offen. Leider habe ich mir dort den Magen verdorben.
Die Gegner der Eisenbahn hatten meiner Meinung nach tatsächlich Recht mit ihren Bedenken: Unser Gehirn ist für hohe Beschleunigungen nicht ausgelegt. Nach einer Zugreise fühlt sich mein Gehirn immer an wie durch den Wolf gedreht. Ich kann sehr gut vorwärts fahren und lesen, auch rückwärts ist kein Problem, aber an seitlich bin ich noch nicht gewohnt. Davon werde ich dann doch seekrank.
Kurz und gut: Reisen ist körperlich anstrengend und leider ist ja das Hauptziel der Dienstreise nie, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Nein, zwischen der Suche nach Futter, Wasser und sauberen Toiletten hatte ich mehrere Besprechungen, machte auf meinem Laptop eine Literaturrecherche und einige Besorgungen gab es auch noch zu erledigen. Ich sollte ja trotz der Reise mit Wartezeiten, Fußmärschen und Picknickpausen auf 8 Stunden Arbeitszeit kommen. Reisezeit zählt schließlich nicht als Arbeitszeit. Als ich früher noch Beraterin war, habe ich an so manchem Tag meine 5-23:30 Uhr Reise gemacht und dabei leider noch Minusstunden gesammelt. Nun sage mir noch jemand, ich soll mich auf Dienstreisen freuen!
Im Winter werde ich wieder aus dem Koffer leben. Kann ich machen, das gehört eben dazu. Aber freuen werde ich mich nicht darauf. Immerhin werde ich nach ein paar Wochen heraus haben, wo es Wasser, Mampf und Pippiboxen gibt.
Auf Reisen trage ich immer bequeme Schuhe, denn letztlich marschiert man doch weiter als geplant. Oft geht man eine Straße entlang, bis man sicher ist, falsch zu sein, dann geht man die ganze Strecke wieder zurück und in die andere Richtung, um dann festzustellen, dass man anfangs doch richtig unterwegs war. Macht also 5 km Fußmarsch für 1 km Vorankommen. Das Ganze natürlich mit Gepäck und selten bei idealem Wanderwetter. Gestern herrschte eine Höllenhitze. Ich konnte gar nicht so schnell Flüssigkeiten besorgen wie ich sie ausschwitzte.
Leider schwitzte ich nicht die gesamte Flüssigkeit aus. Auf Reisen hat man üblicherweise auch dauernd eine volle Blase. Irgendwie ist es immer ungeschickt. Beispielsweise im Zug den eingeschalteten und laufenden Laptop auf dem Sitz stehen zu lassen, während ich auf Toilette gehe, ruft nicht nur nach Dieben, sondern auch nach einem Sturzunfall. Das heißt, wenn ich im Zug auf Toilette gehe, muss ich erst alle Anwendungen schließen, mir merken, wo ich war, Rechner runterfahren, Rechner einpacken und so weiter... Und wenn ich mit Gepäck und in Eile durch eine Stadt haste, nehme ich mir für die Toilettensuche auch nicht recht die Zeit.
Man ist ja zu einem anderen Zwecke unterwegs. Das was heute auf dem Stadtplan aussah wie "Hurra, ich gehe durch den Wald und kann hinter die Büsche pinkeln" entpuppte sich dann als Marsch an einer Mauer und einer vierspurigen Straße entlang. Kein Entkommen.
Was das Essen anging, habe ich mich auch verpokert. Ich setzte darauf, dass es an meinem Reiseziel oben auf dem Berg etwas zu essen gibt. Tja, Ferienzeit, Kantine geschlossen. Grr! Aber die geschmolzenen Müsliriegel mussten sowieso weg. Zum Glück war um 16 Uhr, als ich endlich Gelegenheit für ein Mittagessen fand, noch ein asiatischer Schnellimbiss offen. Leider habe ich mir dort den Magen verdorben.
Die Gegner der Eisenbahn hatten meiner Meinung nach tatsächlich Recht mit ihren Bedenken: Unser Gehirn ist für hohe Beschleunigungen nicht ausgelegt. Nach einer Zugreise fühlt sich mein Gehirn immer an wie durch den Wolf gedreht. Ich kann sehr gut vorwärts fahren und lesen, auch rückwärts ist kein Problem, aber an seitlich bin ich noch nicht gewohnt. Davon werde ich dann doch seekrank.
Kurz und gut: Reisen ist körperlich anstrengend und leider ist ja das Hauptziel der Dienstreise nie, seine körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Nein, zwischen der Suche nach Futter, Wasser und sauberen Toiletten hatte ich mehrere Besprechungen, machte auf meinem Laptop eine Literaturrecherche und einige Besorgungen gab es auch noch zu erledigen. Ich sollte ja trotz der Reise mit Wartezeiten, Fußmärschen und Picknickpausen auf 8 Stunden Arbeitszeit kommen. Reisezeit zählt schließlich nicht als Arbeitszeit. Als ich früher noch Beraterin war, habe ich an so manchem Tag meine 5-23:30 Uhr Reise gemacht und dabei leider noch Minusstunden gesammelt. Nun sage mir noch jemand, ich soll mich auf Dienstreisen freuen!
Im Winter werde ich wieder aus dem Koffer leben. Kann ich machen, das gehört eben dazu. Aber freuen werde ich mich nicht darauf. Immerhin werde ich nach ein paar Wochen heraus haben, wo es Wasser, Mampf und Pippiboxen gibt.
Geschichten-Manufaktur - 21. Aug, 08:21