Erwartungen
"Wie können Sie so grausam sein?" jammerte Christina, die zum dritten Mal durch dieselbe Prüfung durchgefallen war. Somit war ihre Ausbildung schlagartig vorbei. Sie weigerte sich zu entscheiden, ob sie lieber auf dem Planeten aussteigen wollten, wo sie sich gerade befanden, oder zur Erde mit zurück wollte. Christina versuchte stattdessen Landwehr dazu zu bringen, sie doch durch die Prüfung durchkommen zu lassen.
"Man kommt im Leben nicht umhin", dozierte Landwehr, "immer mal wieder ein Arschloch genannt zu werden. Je mehr Macht man besitzt, umso mehr Menschen erwarten, dass man ihnen etwas schenkt. Im Sinne von Gerechtigkeit und Qualität wäre es aber falsch, dich weiter durch die Ausbildung zu schleppen."
"Aber ich bin doch nur durch die Prüfung gefallen, weil gerade..."
"Nein, das bist du nicht. In den gesamten 10 Monaten deiner Ausbildung war ständig etwas anderes. Menschliche Dramen, Krankheiten, Streit und Ärger. Glaubst du, die anderen leben in einem Bilderbuch? Warum sind die anderen durchgängig arbeitsfähig und bestehen ihre Prüfungen, während du von Anfang an eine Sonderbehandlung gebraucht hast?"
"Ich habe eben so viel Pech im Leben", weinte sie und schlug die Hände vor das Gesicht.
"Pechvögel können wir hier nicht brauchen", sagte Landwehr. "Tut mir leid."
"Nein, das tut Ihnen überhaupt nicht leid! Von Anfang an konnten Sie mich nicht leiden! Ich werde mich über Sie beschweren!"
"Tu das ruhig, Kind. Aber es gibt nichts, was für deine Behauptung spricht. Warum denn haben die anderen Lehrkräfte dir auch schlechte Noten gegeben?"
"Weil Sie sie gegen mich aufgehetzt haben!"
Landwehr lachte. "Nun wird es immer abenteuerlicher. Kind, merkst du nicht, in was du dich hinein steigerst? Warum kannst du nicht einsehen, dass du hier einfach am falschen Ort bist? Die Ausbildung passt nicht zu dir. Vielleicht steckt in dir eine geniale Mathematikerin oder eine begabte Kosmetikerin. Warum willst du unbedingt einen Beruf ergreifen, der dir schwer fällt?" Er kannte die Antwort. Sie war auch schon bei anderen Ausbildungen nach einem halben oder ganzen Jahr ausgeschieden. Aber er war nicht dazu berufen, ihre Lebensprobleme zu lösen. Für die Arbeit an Bildschirmen war sie jedenfalls die Falsche. Unkonzentriert, zappelig, oberflächlich.
"Sie sind ein Frauenhasser, das weiß doch jeder!"
"So?`" Er hob die Augenbraue. "Weiß das jeder? Was jedermann so weiß, kann man wie stets in der Pfeife rauchen. Ich weiß jedenfalls, dass du trotz dreimaligem Versuch immer noch nicht die Regeln der Navigation verstanden hast. Du würdest selbst einen Frachter versenken, der die Umlaufbahn seines Planeten nicht verlässt."
"Ihre Fragestellungen sind völlig unklar, da weiß man nicht, worauf Sie hinaus wollen!"
"80% aller Studenten haben aber meine Fragen richtig verstanden. Was folgt daraus?"
"Ich hasse Sie!"
"In Ordnung, ich bin ein Arschloch und du bist raus. Wenn du beschließt, zur Erde zurück zu kehren, bezahlt dir die Armee die Überfahrt und einen Gehalt der Stufe 17. Du wirst dann in der Küche arbeiten."
"Dafür bin ich gut genug oder was?"
"Wer essen will, muss auch arbeiten. Auf einem Schiff sind Ressourcen knapp. Entscheide dich."
"Man kommt im Leben nicht umhin", dozierte Landwehr, "immer mal wieder ein Arschloch genannt zu werden. Je mehr Macht man besitzt, umso mehr Menschen erwarten, dass man ihnen etwas schenkt. Im Sinne von Gerechtigkeit und Qualität wäre es aber falsch, dich weiter durch die Ausbildung zu schleppen."
"Aber ich bin doch nur durch die Prüfung gefallen, weil gerade..."
"Nein, das bist du nicht. In den gesamten 10 Monaten deiner Ausbildung war ständig etwas anderes. Menschliche Dramen, Krankheiten, Streit und Ärger. Glaubst du, die anderen leben in einem Bilderbuch? Warum sind die anderen durchgängig arbeitsfähig und bestehen ihre Prüfungen, während du von Anfang an eine Sonderbehandlung gebraucht hast?"
"Ich habe eben so viel Pech im Leben", weinte sie und schlug die Hände vor das Gesicht.
"Pechvögel können wir hier nicht brauchen", sagte Landwehr. "Tut mir leid."
"Nein, das tut Ihnen überhaupt nicht leid! Von Anfang an konnten Sie mich nicht leiden! Ich werde mich über Sie beschweren!"
"Tu das ruhig, Kind. Aber es gibt nichts, was für deine Behauptung spricht. Warum denn haben die anderen Lehrkräfte dir auch schlechte Noten gegeben?"
"Weil Sie sie gegen mich aufgehetzt haben!"
Landwehr lachte. "Nun wird es immer abenteuerlicher. Kind, merkst du nicht, in was du dich hinein steigerst? Warum kannst du nicht einsehen, dass du hier einfach am falschen Ort bist? Die Ausbildung passt nicht zu dir. Vielleicht steckt in dir eine geniale Mathematikerin oder eine begabte Kosmetikerin. Warum willst du unbedingt einen Beruf ergreifen, der dir schwer fällt?" Er kannte die Antwort. Sie war auch schon bei anderen Ausbildungen nach einem halben oder ganzen Jahr ausgeschieden. Aber er war nicht dazu berufen, ihre Lebensprobleme zu lösen. Für die Arbeit an Bildschirmen war sie jedenfalls die Falsche. Unkonzentriert, zappelig, oberflächlich.
"Sie sind ein Frauenhasser, das weiß doch jeder!"
"So?`" Er hob die Augenbraue. "Weiß das jeder? Was jedermann so weiß, kann man wie stets in der Pfeife rauchen. Ich weiß jedenfalls, dass du trotz dreimaligem Versuch immer noch nicht die Regeln der Navigation verstanden hast. Du würdest selbst einen Frachter versenken, der die Umlaufbahn seines Planeten nicht verlässt."
"Ihre Fragestellungen sind völlig unklar, da weiß man nicht, worauf Sie hinaus wollen!"
"80% aller Studenten haben aber meine Fragen richtig verstanden. Was folgt daraus?"
"Ich hasse Sie!"
"In Ordnung, ich bin ein Arschloch und du bist raus. Wenn du beschließt, zur Erde zurück zu kehren, bezahlt dir die Armee die Überfahrt und einen Gehalt der Stufe 17. Du wirst dann in der Küche arbeiten."
"Dafür bin ich gut genug oder was?"
"Wer essen will, muss auch arbeiten. Auf einem Schiff sind Ressourcen knapp. Entscheide dich."
Geschichten-Manufaktur - 28. Sep, 09:21