Donnerstag, 26. August 2010

Entrümpeln

Das Entrümpeln ist gerade mal wieder ein wichtiges Thema in meinem Leben. Ich nehme jedes einzelne Stück in die Hand, bevor es in die Umzugskartons wandert und frage mich, wozu es gut ist. Dabei habe ich folgende Kategorien entdeckt:
- Gebrauchsgegenstände: Die benutze ich tatsächlich regelmäßig. Das sind auch die einzigen Teile, von denen ich mich irgendwann trennen muss, weil sie abgewetzt sind oder beim Gebrauch zerbrechen. Diese müssen dann auch gleich durch einen Nachfolger ersetzt werden. Diese packe ich momentan noch nicht, denn es sind auch die einzigen, die ich in den nächsten Wochen noch benutzen werde.
- Erinnerung und Deko: Das sind Dinge, die einfach nur schön sind oder in mir Erinnerungen wach halten/ rufen. Hier muss man aufpassen, dass nicht auch welche dabei sind, die negative Gefühle hervor rufen. Weiß der T... warum man Zeugs aufhebt, das einen an etwas Schlechtes erinnert. Es hat sich sehr bewährt, diese vier oder fünf Teile zu entsorgen. Sofort fühlt man sich besser und kann manchen Mist endlich vergessen. Deko muss auch sein und erfüllt einen Zweck. Ich benutze sie eben, indem ich sie täglich ansehe. Davon gehen sie nicht kaputt, leider aber öfter mal beim Umzug. Hups, wieder eine Vase weniger...
- Vorsätze: Man nimmt sich immer mal wieder vor, mal wieder zu malen, die Briefmarkensammlung neu zu sortieren, dieses Buch noch zu lesen oder jene Fremdsprache noch zu lernen. Und das dafür nötige Material füllt ganze Schrankfächer. Puh, irgendwie fällt es schwer, sich davon zu trennen. So als würde das Wegwerfen der zerbrochenen Wasserfarben bedeuten, dass man niemals im Leben wieder malen wird. Dabei kann man das jederzeit tun - mit neuen Farben. Andererseits erfüllt das Zeugs die Funktion, mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich seit Jahren mal wieder einen Pinsel in die Hand nehmen wollte. Sonst hätte ich es vermutlich schon vergessen. Wobei das was man vergisst wohl nicht so wichtig gewesen sein kann. Hmpf!
- aufgeschobene Entscheidungen: Manchmal muss man sich einfach nur entscheiden, beispielsweise die Telefonrechnungen von anno dazumal endlich wegzuwerfen. Man weiß genau, dass man sie nicht mehr braucht. Jegliche Aufbewahrungsfrist ist schon seit Jahrhunderten abgelaufen. Aber es fehlt eben noch diese eine, unwiderrufliche Entscheidung.

Man sagt allgemein, dass Entrümpeln befreit und einem ein gutes Gefühl macht. Das kann ich so nicht bestätigen. Mich erfüllt es immer mit Abschiedsschmerz, denn diese Dinge, die meinen Haushalt bevölkern, die haben mir alle mal etwas bedeutet, waren und sind damit also irgendwie Teil meiner selbst. Werfe ich sie weg, trenne ich mich damit auch von einem Teil von mir. Ein wenig fühle ich für diese Dinge, mit denen ich täglich in Kontakt komme, wie für alte Freunde. Selbst wenn sie nicht mehr schön und neu sind, so gehören sie doch zu mir.

So richtig befreiend ist es nur, sich von negativen Erinnerungsstücken zu trennen, aufgeschobene Entscheidungen endlich zu treffen und auch mal einen der Vorsätze fallen zu lassen.

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