Montag, 1. März 2010
Ist Coaching eigentlich eine ansteckende Krankheit? Neulich habe ich einen Vortrag verhauen. Das Immunsystem meines Selbstbewusstseins war dadurch ein wenig geschwächt. Und schon husten mich alle voller Tipps, von wem ich mich coachen lassen solle. Jaha, ich weiß: Nur weil man eine Therapie macht, bedeutet das natürlich NICHT, dass man verrückt ist. Alle tun das. Blabla.
Ich mache mir viel weniger Sorgen wegen des vermasselten Vortrags. Für mich war das eine neue Zielgruppe und da habe ich leider zu hoch gezielt. Beim nächsten Mal wird´s besser.
Aber dass mir alle Leute plötzlich Coaching andrehen wollen, DAS macht mich nachdenklich. Darf man denn nicht mal ein wenig selbstkritisch sein? Muss ich meinen verschlumpften Vortrag überall als grandiosen Erfolg zelebrieren, der durch die Inkompetenz der Jury leider nicht genügend gewürdigt wurde? Wird man so besser? Ach, ist ja wurscht. Man soll nicht gut sein, sondern sich nur gut darstellen.
Immerhin hat den letzten Platz des Wettkampfs ein Vortrag übernommen, der eine komplett inhaltslose Show war. So ganz doof war die Jury also nicht. Mein unpassend vermittelter Inhalt gab doch noch ein paar Punkte mehr. Ehrlich gesagt hätte ich andernfalls meine Vorlesung auf Mickey Maus Stil umgestellt. Bin in letzter Zeit ETWAS zynisch drauf und guten Willens, meinen Vortragsstil komplett umzumodeln. Ich weiß, ein Coach kann mir dabei helfen, womit wir wieder beim Thema wären. Bisher haben aber alle Leute, die mich irgendwo hin coachen wollten, ganz andere Ziele und Moralvorstellungen vertreten als ich. Coaches sind so ... kopflastig, machtorientiert, gar nicht mein Fall. Das Publikum ist doch mein bester Coach. Die sagen mir schon, ob sie das gehört haben, was ich ihnen mitteilen wollte. Von Trockenübungen halte ich gar nichts.
Wobei ich sagen muss, dass gerade die Tatsache, dass mir das Publikum nach dem Vortrag immer so deutlich seine Meinung sagt, auch schon wieder bezeichnend ist. OK, das neulich war ein Wettkampf. Und Bewerbungsgespräche sind auch Wettkämpfe, bei denen die Jury am Schluss eine Wertung vornimmt. Zu diesem Zwecke drehen sie den Vortragenden dann auch frühzeitig durch die Mangel. Aber ansonsten... Hab ich irgendjemanden darum gebeten, mir Tipps zu geben? Daran sollte ich viel eher arbeiten als an meinem Vortragsstil. Ich will keine Tipps von euch! Nehmt ihr doch lieber welche von mir an!
Aber im Ernst: Bei den Leuten, die gecoacht werden, habe ich den Eindruck, die lügen und sind unecht. Sind kopflastig und beobachten ständig andere Leute, suchen deren Fehler und versuchen diejenigen zu beraten. Imitieren vermutlich ihren eigenen Coach. Sind problemorientiert. So will ich doch gar nicht werden! Hey, ich bin nicht die tolle Verkäuferin, aber ich mache tolle Arbeit, das dürft ihr mir glauben! Das ist meine Strategie. Mit meinen Fehlern leben. Das nimmt den Kritikern den Wind aus den Segeln. Hab ich behauptet, ich sei perfekt? Hab ich gesagt, dass ich perfekt vortragen will? Nein, also still sein! Hört auf, mich mit den Kriterien eures Coaches zu messen. Ungecoachte Menschen haben andere Maßstäbe. So lange es solche Menschen noch gibt...
PS: Ich neige zu Übertreibungen und Polarisierung, nicht so ernst nehmen!
Ich mache mir viel weniger Sorgen wegen des vermasselten Vortrags. Für mich war das eine neue Zielgruppe und da habe ich leider zu hoch gezielt. Beim nächsten Mal wird´s besser.
Aber dass mir alle Leute plötzlich Coaching andrehen wollen, DAS macht mich nachdenklich. Darf man denn nicht mal ein wenig selbstkritisch sein? Muss ich meinen verschlumpften Vortrag überall als grandiosen Erfolg zelebrieren, der durch die Inkompetenz der Jury leider nicht genügend gewürdigt wurde? Wird man so besser? Ach, ist ja wurscht. Man soll nicht gut sein, sondern sich nur gut darstellen.
Immerhin hat den letzten Platz des Wettkampfs ein Vortrag übernommen, der eine komplett inhaltslose Show war. So ganz doof war die Jury also nicht. Mein unpassend vermittelter Inhalt gab doch noch ein paar Punkte mehr. Ehrlich gesagt hätte ich andernfalls meine Vorlesung auf Mickey Maus Stil umgestellt. Bin in letzter Zeit ETWAS zynisch drauf und guten Willens, meinen Vortragsstil komplett umzumodeln. Ich weiß, ein Coach kann mir dabei helfen, womit wir wieder beim Thema wären. Bisher haben aber alle Leute, die mich irgendwo hin coachen wollten, ganz andere Ziele und Moralvorstellungen vertreten als ich. Coaches sind so ... kopflastig, machtorientiert, gar nicht mein Fall. Das Publikum ist doch mein bester Coach. Die sagen mir schon, ob sie das gehört haben, was ich ihnen mitteilen wollte. Von Trockenübungen halte ich gar nichts.
Wobei ich sagen muss, dass gerade die Tatsache, dass mir das Publikum nach dem Vortrag immer so deutlich seine Meinung sagt, auch schon wieder bezeichnend ist. OK, das neulich war ein Wettkampf. Und Bewerbungsgespräche sind auch Wettkämpfe, bei denen die Jury am Schluss eine Wertung vornimmt. Zu diesem Zwecke drehen sie den Vortragenden dann auch frühzeitig durch die Mangel. Aber ansonsten... Hab ich irgendjemanden darum gebeten, mir Tipps zu geben? Daran sollte ich viel eher arbeiten als an meinem Vortragsstil. Ich will keine Tipps von euch! Nehmt ihr doch lieber welche von mir an!
Aber im Ernst: Bei den Leuten, die gecoacht werden, habe ich den Eindruck, die lügen und sind unecht. Sind kopflastig und beobachten ständig andere Leute, suchen deren Fehler und versuchen diejenigen zu beraten. Imitieren vermutlich ihren eigenen Coach. Sind problemorientiert. So will ich doch gar nicht werden! Hey, ich bin nicht die tolle Verkäuferin, aber ich mache tolle Arbeit, das dürft ihr mir glauben! Das ist meine Strategie. Mit meinen Fehlern leben. Das nimmt den Kritikern den Wind aus den Segeln. Hab ich behauptet, ich sei perfekt? Hab ich gesagt, dass ich perfekt vortragen will? Nein, also still sein! Hört auf, mich mit den Kriterien eures Coaches zu messen. Ungecoachte Menschen haben andere Maßstäbe. So lange es solche Menschen noch gibt...
PS: Ich neige zu Übertreibungen und Polarisierung, nicht so ernst nehmen!
Geschichten-Manufaktur - 1. Mär, 19:51