Montag, 15. Juni 2009
Dieses Wochenende stand unter einem guten Stern, was das Schreiben angeht. Wie durch ein Wunder tat sich ein Wochenende auf, an dem ich nur zu schreiben hatte. Nachdem die Veröffentlichung fertig war, die ich heute am Montag einreiche, setzte ich mich an das "Veilchen". Die Zeitschrift ist nun so gut wie fertig, bis auf ein paar Punkte, welche ich mit den Autoren noch zu klären habe, und die Recherchen für die Wettbewerbsliste. Das Titelblatt ist gedruckt. Für den Druck der restlichen Seiten brauche ich nun den anderen Drucker. Mal sehen, ob ich ihn nächstes Wochenende per Zug hierher transportiere oder das doch lieber dem Umzugswagen überlasse, der ja schon in zwei Wochen fällig ist. Das nenne ich Maßarbeit: Die letzte Ausgabe brachte ich zur Post am letzten Tage, an dem ich noch richtig in der alten Wohnung wohnte, die nächste Ausgabe drucke ich dann in der neuen Wohnung, inmitten von nicht ausgepackten Kartons. Man muss Prioritäten setzen. :-)
Einen ganzen Monat lang hatte ich kein Wort an "Baba Yaga" geschrieben. Es war einfach zu früh. Ich wollte mit diesem Roman die unglückliche Liebe aufarbeiten, die ein Jahr lang mein Herz zerriss. Es war das letzte Mal, dass ich so etwas versuchte. Er gelingt niemals. Dafür sind Tagebücher da. Literatur entsteht nicht dadurch, dass man sich die Tränen von der Seele schreibt und neue Selbsterkenntnisse mit der Feder entwickelt.
Ein guter Roman entsteht aus der abgeklärten Weisheit eines Herzens, das die Geheimnisse des Leben erforscht und begriffen hat. Trittsicher muss das Werk Seite für Seite auf das Ziel, die große Erkenntnis, hinführen. Jede Abweichung vom Weg muss bedeutsam sein und ihre eigene Lehre bergen. Das schließt nicht aus, dass ich als Autorin noch etwas Neues lerne, wenn ich mich
derart intensiv mit einer Frage beschäftige, wie es ein Roman verlangt. Aber mit dem Ziel muss auch die grobe Wegrichtung klar sein. Sonst nimmt die Handlung einen willkürlichen Zickzackkurs. Bei jeder kleinen Entscheidung, und wenn es nur darum geht, welche Kleidung die Personen tragen und was sie essen, muss auf das große Ziel hinwirken, im Einklang mit meiner Botschaft, welche das Werk in jedem seiner Symbole ausatmet. Und darum muss die Geschichte, von der ich erzähle, in meinem Leben abgeschlossen sein. Richtig abgeschlossen.
Der Sturm ist vorüber. Ich sehe klar. Was mein Roman mir und euch sagen will, habe ich endlich begriffen. Die Liebesgeschichte, um die es geht, ist endgültig vorbei. Mein Herz ist wieder frei, wenn auch immer noch traurig. Doch lest selbst...
Der Sturm ist vorüber, die Luft gereinigt vom Hagel. Ich stolpere über die abgerissenen Äste auf dem Weg, und das niedergedrückte lange, gelbe Gras zeugt von dem überstandenen Herbststurm. Ich lebe noch. Die bedrohlichen Elemente haben nur geblufft. Niemand stirbt an Liebeskummer allein.
Es ist so still nach dem Schreien des Windes, dass ich meine, taub zu sein. Der Schmerz der Hagelkörner in meinem Gesicht wirkt noch nach. Manchmal weine ich noch, obwohl mich nichts schmerzt. Ich lausche auf das Schreien der Krähen, doch sie schweigen still, noch immer schockiert von dem, was sie mit ansehen mussten.
Irgendetwas fehlt. Es kann nicht einfach so aufhören damit, dass ich fort gegangen bin und wir nie wieder miteinander sprechen. Ich hätte mir einen Abschluss gewünscht. Nicht unbedingt einen letzten Blitzschlag, aber doch dass Du mir erklärst, warum Du mir Hagelkörner ins Gesicht geschmettert hast und warum Du mit steinernem Gesicht zusahst, wie der Sturm beinahe meinen Hauptstamm spaltete. Mein Wettergott, wie konntest Du so grausam sein? Ich hielt Dich für einen Boten des Frühlings, mild und sanft. Wie man sich irren kann. Bin ich unfähig, die Form und Farbe der Wolken zu deuten?
(ein Teil aus dem Prolog von "Baba Yaga"; Ich weiß, die Symbole sind noch nicht ganz stimmig -> wird noch überarbeitet)
Copyright Muna Germann
Einen ganzen Monat lang hatte ich kein Wort an "Baba Yaga" geschrieben. Es war einfach zu früh. Ich wollte mit diesem Roman die unglückliche Liebe aufarbeiten, die ein Jahr lang mein Herz zerriss. Es war das letzte Mal, dass ich so etwas versuchte. Er gelingt niemals. Dafür sind Tagebücher da. Literatur entsteht nicht dadurch, dass man sich die Tränen von der Seele schreibt und neue Selbsterkenntnisse mit der Feder entwickelt.
Ein guter Roman entsteht aus der abgeklärten Weisheit eines Herzens, das die Geheimnisse des Leben erforscht und begriffen hat. Trittsicher muss das Werk Seite für Seite auf das Ziel, die große Erkenntnis, hinführen. Jede Abweichung vom Weg muss bedeutsam sein und ihre eigene Lehre bergen. Das schließt nicht aus, dass ich als Autorin noch etwas Neues lerne, wenn ich mich
derart intensiv mit einer Frage beschäftige, wie es ein Roman verlangt. Aber mit dem Ziel muss auch die grobe Wegrichtung klar sein. Sonst nimmt die Handlung einen willkürlichen Zickzackkurs. Bei jeder kleinen Entscheidung, und wenn es nur darum geht, welche Kleidung die Personen tragen und was sie essen, muss auf das große Ziel hinwirken, im Einklang mit meiner Botschaft, welche das Werk in jedem seiner Symbole ausatmet. Und darum muss die Geschichte, von der ich erzähle, in meinem Leben abgeschlossen sein. Richtig abgeschlossen.
Der Sturm ist vorüber. Ich sehe klar. Was mein Roman mir und euch sagen will, habe ich endlich begriffen. Die Liebesgeschichte, um die es geht, ist endgültig vorbei. Mein Herz ist wieder frei, wenn auch immer noch traurig. Doch lest selbst...
Der Sturm ist vorüber, die Luft gereinigt vom Hagel. Ich stolpere über die abgerissenen Äste auf dem Weg, und das niedergedrückte lange, gelbe Gras zeugt von dem überstandenen Herbststurm. Ich lebe noch. Die bedrohlichen Elemente haben nur geblufft. Niemand stirbt an Liebeskummer allein.
Es ist so still nach dem Schreien des Windes, dass ich meine, taub zu sein. Der Schmerz der Hagelkörner in meinem Gesicht wirkt noch nach. Manchmal weine ich noch, obwohl mich nichts schmerzt. Ich lausche auf das Schreien der Krähen, doch sie schweigen still, noch immer schockiert von dem, was sie mit ansehen mussten.
Irgendetwas fehlt. Es kann nicht einfach so aufhören damit, dass ich fort gegangen bin und wir nie wieder miteinander sprechen. Ich hätte mir einen Abschluss gewünscht. Nicht unbedingt einen letzten Blitzschlag, aber doch dass Du mir erklärst, warum Du mir Hagelkörner ins Gesicht geschmettert hast und warum Du mit steinernem Gesicht zusahst, wie der Sturm beinahe meinen Hauptstamm spaltete. Mein Wettergott, wie konntest Du so grausam sein? Ich hielt Dich für einen Boten des Frühlings, mild und sanft. Wie man sich irren kann. Bin ich unfähig, die Form und Farbe der Wolken zu deuten?
(ein Teil aus dem Prolog von "Baba Yaga"; Ich weiß, die Symbole sind noch nicht ganz stimmig -> wird noch überarbeitet)
Copyright Muna Germann
Geschichten-Manufaktur - 15. Jun, 11:55